Ich habe seit 2 1/2 Jahren einen Hornhautdefekt (eine Akanthamöbe ist ins Auge gelangt und hat meine Hornhaut zerstört). Nach 18 Monaten bekam ich eine neue Hornhaut, es war eine Hochrisikooperation, weil schon Blutgefäße in die alte Hornhaut gewandert waren, weil Amöbenbefall immer ein Risiko darstellen, weil ich eine Stammzelleninsuffizienz habe (das sind die Zellen im Auge, die die Hornhaut bei gesunden Menschen immer wieder tagtäglich erneuern und reparieren. Lange Rede kurzer Sinn: Nachdem ich vollständig erblindet war und nur Lichtschein und Handbewegung sehen konnte, hatte ich wieder einen Visus, dass ich mich im Raum orientieren konnte. Lesen aber nicht. Ich war trotzdem zufrieden.
Leider trat nach 3 Monaten eine seltene postoperative Komplikation auf. Es waren Bakterien ins Augeninnere gewandert, ich hatte eine komplette Infektion des Glaskörpers und der Vorderkammer. Leider war es ein besonders verheerendes Bakterium, meine Sehzellen sind wahrscheinlich unwiederbringlich zerstört. Das ganze ist jetzt 3 Wochen her. Auch das Implantat ist komplett eingerissen und eingetrübt. Mein Visus ist weniger als je zuvor. Nur ein bisschen Licht. Nun überlege ich, ob man mein Auge entfernen sollte. Ich habe mäßige Schmerzen, aber eben keinen Visus mehr und die Spenderhornhaut kann ja so auch nicht bleiben: Die ganze Oberfläche ist offen auf dem Epithel und eingetrübt ist sie. Meine Pupille ist auch starr.
Ich habe hier zum ersten Mal Sachen wie "Plombe", Lederhautspende, Mundschleimhauttransplantation und Illigschale gelesen und bin ein wenig verwirrt. Ich bin in einer Klinik zur Behandlung, die jährlich ca. 6 Enukleationen durchführt. Meine Transplantation der Hornhaut hatte ein Spezialist in Deutschland gemacht, zu dem ich 6 Stunden fahren muss.
Meine Fragen wären: Welches Implantat wird heutzutage am häufigsten empfohlen? Wenn der Augapfel erhalten bleibt, wird Silikon zum Aufbau benutzt? Was muss man noch wissen, vor so einer Entscheidung? Bin etwas verwirrt
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